Fünf Tage lang wurde in Erzhausen die Kerb 2025 gefeiert – und der Kerbplatz verwandelte
sich in einen Ort voller Freude, Musik und gelebter Tradition.
Den Auftakt machte am Freitag der große Kerbumzug durch die Erzhäuser Gassen.
Gemeinsam mit den Altkerbborsch zogen die Kerbborsch 2025 durch den Ort – angeführt
von Fahnenschwenker Anton Beck, der die Spitze bildete und die Gruppe zum Festplatz
führte. Dort wurde der Kerbbaum aufgestellt – ein Moment, der jedes Jahr zu den
Höhepunkten zählt. Während die Kerbborsch an den Stelzen den Baum Stück für Stück
anhoben, zogen die Altkerbborsch kräftig an den Seilen. Nur durch das perfekte
Zusammenspiel von Kraft, Timing und Teamgeist konnte der Baum in die Höhe gebracht
werden. In diesem Jahr gelang das Aufstellen besonders zügig, sodass der Kerbbaum
schnell fest verankert am Platz stand.
Im Anschluss hielt der Kerbvadder Björn Becker seine Kerbrede, die bei den zahlreichen
Gästen hervorragend ankam. Mit viel Applaus bedacht, ebnete sie den Weg für den Einzug
der Kerbborsch ins Zelt, wo Bürgermeisterin Frau Lange das Fass mit nur zwei kräftigen
Schlägen anzapfte. Den dazugehörigen Krug hielt Marco Höhn von der Darmstädter
Privatbrauerei bereit. Danach heizten die „Rediostix“ die Stimmung an, und es wurde bis tief
in die Nacht getanzt und gefeiert.
Am Samstagabend folgte die große Kerbshow „Kerbborsch außer Kontrolle – Wenn die
Erinnerungen schwinden“. Unter der Leitung der Trainerinnen Lara Hickler, Laura Frey und
Larissa Ludwig präsentierten die Kerbborsch ein aufwendig gestaltetes Programm, das die
Besucher auf einen turbulenten Junggesellenabschied mitnahm. In Sketchen, Videos und
Tänzen erlebten die Zuschauer, wie die Kerbborsch zwischen Kneipe, Feuerwehr, Rathaus
und sogar einem geheimen „Unnerum-Club“ von einem Abenteuer ins nächste stolperten –
immer begleitet von der Frage, wo eigentlich der Bräutigam geblieben ist. Mit Witz,
Selbstironie und großem Einsatz spielten die Kerbborsch Szenen, die Erinnerungen an die
Kultfilme „Hangover“ wachriefen. Durch den Abend führte Moderator Zafer Yilmaz, selbst
Kerbvadder 1991/92, der mit Charme und Humor souverän durch das Programm leitete.
Höhepunkt war die Hochzeitsszene im Zelt, die in einem emotionalen Finale mit dem
gemeinsamen Gesang „Kerb in Erzhausen“ mündete. Im ausverkauften Zelt wurde
anschließend zu den Klängen von DJ Jeuck ausgelassen gefeiert.
Der Sonntag begann für einige ausgewählte Kerbborsch mit einem Frühstück bei
Bürgermeisterin Lange, gemeinsam mit Altkerbborsch. Danach ging es zum Gottesdienst
zurück ins Festzelt, wo der eigentliche Sinn der Kerb gewürdigt wurde. Traditionell nahmen
die Kerbborsch anschließend am Heegbachlauf teil – einige absolvierten die volle Strecke,
andere eine Runde.
Am Nachmittag hieß es dann „Gib Kindern eine Bühne“. Konzipiert und umgesetzt wurde
das Programm von Melanie Emmerich, die es Kindern aus Erzhausen und Umgebung
ermöglichte, ihr Talent im Festzelt zu zeigen. Verschiedene Tanzgruppen aus Erzhausen und
der Region sorgten für Stimmung, dazwischen traten Kinder in Spielen direkt gegen die
Kerbborsch an. Am Ende gingen die Kinder als Sieger hervor und durften zur Belohnung
zwei Kerbborsch mit Schminke und Perücken „verschönern“ – sehr zur Freude des
Publikums. Souverän moderiert wurde die Veranstaltung von Lukas Vanata, und die jungen
Künstler ernteten tosenden Applaus für ihre Auftritte. Auch hier war das Zelt bis auf den
letzten Platz gefüllt.
Montag stand ganz im Zeichen alter Traditionen: Beim Frühschoppen wurde erstmals seit
1995 wieder der Gickelschlag der Altkerbborsch zelebriert. Viele versuchten sich daran, und
die Zuschauer feuerten sie lautstark an, bis schließlich Vito Katzenmeyer die Tonscherbe mit
dem Dreschflegel zerschlug. Später zogen die Kerbborsch zum traditionellen
Kerbmontagsessen in „Matis Waldlust“, wo Haspel und Grillhaxe serviert wurden. Am
Nachmittag besuchten sie das Kerbturnier des TCE, bei dem sich einige Kerbborsch sogar
selbst an den Tennisschlägern versuchten.
Der Dienstag markierte das emotionale Ende der Kerb. Kerbvadder Björn Becker bedankte
sich bei allen für die unvergesslichen Tage, bevor er die Kerbpupp in der Nähe des
Kerbbaums den Flammen übergab. Anschließend wurden die Fahnen eingerollt, und die
Kerbborsch streiften das Altkerbborsch-T-Shirt über. Mit diesem Ritual wurden sie offiziell zu
Altkerbborsch. Die Stimmung war dabei spürbar bedrückt – ein stiller Moment, der das
endgültige Ende der Kerb symbolisierte. Am Kerbfeuer blickten alle gemeinsam auf die
ereignisreichen Tage zurück.
Mitmachen bei der Kerb 2026:
Alle Jungs ab 17 Jahren sind herzlich eingeladen, selbst Kerbborsch zu werden und Teil
dieser Tradition zu sein. Wer Interesse hat, kann sich gerne per Mail an
kerbborsch2026@mail.de wenden oder unseren Instagram-Kanal besuchen:
@kerbborscherzhausen .
Erzhausen hat fünf Tage lang gezeigt: Die Kerb lebt – und verbindet Generationen.
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